Erlebnisse vom Umfeld richten, dass er nicht zu lügen braucht, diese aber trotzdem interessant bleiben, und schreibt sie hernieder.“ – Berühmter Blogger.
So gut wird er nicht gewesen sein, wenn er einen solchen Stil hat, wie es dort steht *rolleyes*.
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Aber: Es. Ist. Unglaublich. In was bin ich da reingeraten? Der Hölle Fanfaren ertönen, die Hörner der Daimonen erschüttern meiner Brust Gebeine, die Erde bebt, die Qualen des Universums, das unsterbliche Konstrukt des Bösen. (Auch das könnte des Sophokles Feder entsprungen sein; Ödipus, was hast du angerichtet?)
Aber wie kommt das Ganze?
„Am schmerzlichsten sind jene Qualen, die man frei sich selbst erschuf“ – Ödipus Rex, 1230f
(Jetzt aber weg von diesem); aber ja, da kann ich nur beipflichten.
Was hat klein-Akira gemacht, dass er in einer solch Trunkenheit des Leidens sich befindet?
Es. Ist. Unglaublich. Wie wir ja wissen, gibt es nicht lange nach den Ferien, diesen ätzenden Triathlon respektive die Seeüberquerung. Tja, da ich ein nicht gerade miserabler, aber doch vielleicht annehmbar ungeschickter Schwimmer und eher Hobbyplantscher bin, habe ich mich schon mal nicht für die Seeüberquerung beworben. Beim Triathlon konnte ich mich ebenfalls vom Schwimmen freimogeln. Geschickt, das schon, aber das Velofahren (für unsere Deutschen: Velo = Fahrrad) und herumrennen ist ja schliesslich auch nicht ohne. Und weil ich die Challenge liebe und mir die Ereignisse für einen Blog herrichten lassen wollte, loste ich um mein Leben: Von oben bis unten (siehe Bild) wurden die Nachbardörfer im Umkreis von 5km nummeriert und den Rest hat random.org erledigt. Meine Angstorte warten natürlich klar die äusseren Bezirke aber ich hatte keine Wahl. Was kam raus? Die selbe Zahl, die ich gestern beim Kinoplatz hatte (wie sich Lewis noch erinnern wird): Die Nummer 10. Nicht schlecht, da kann man stupide dem Bach entlang fahren; alles gerade aus … so, alles bereit, ich sattelte mein Drahtesel und trampte los. Aber welch Misere erwartete mich, ganz ohne Karte, Kompass oder Navigationsgerät ich mich in dies frevelhafte Abenteuer zu stürzen versuchte. Am Anfang alles aber noch super: Mit Green Day in den Ohren, einem motivierendem Song komme ich schnell vorwärts, ich rase förmlich (jedenfalls für meine (vielleicht ein wenig bescheidenen, aber dennoch) Verhältnisse) die Strasse entlang. Die minimale Steigung macht mir aber spätestens nach 2km zu schaffen, nein Scherz, bis nach Boniswil hab ichs noch gepackt. Jedenfalls fast. Da ich den Feldern entlang fuhr, musste ich nachher noch hochtrampen, was auch einem durchtrainierten Oberbikerguru in die Beine gegangen wäre. Haha, man ist da.
Um meine orientier-technischen Fähigkeiten (in denen ich relativ miserabel bin) ein wenig zu trainieren, habe ich mir vor der Abfahrt einige Strasse von Boniswil gemerkt, ebenso die „Landkarte“ dazu und diese versucht zu finden. Nach zehn bis 20 Minuten effizientem mehr Durchstreifen also punktuellem Suchen, bin ich dann an meine Mühlemattstr., Föhrenweg und Falkenweg gekommen … aber siehe da, der Himmel färbt sich schwarz, nicht etwa wegen einer periselenen Katastrophe oder anderem, nein, es ward regnerisch. Ich, klug genug einen Regenschutz mitzunehmen, klug genug ihn nicht anzuziehen. Ich dachte mir, dass das schon reichen würde. Also fährt man los. In den Ohren trällert eine Carmina Burana ähnliche Apokalypsenmelodie, während ich dem absoluten Untergang aller Ultimata des Petrus entgegenreite, oder respektive „fahre“; Schmerz in den Beinen aber dennoch am weitertrampen als ob „des Teufels Grossmutter auf Stelzen“ hinter mir her gewesen wäre, von oben her ist’s am donnern, nichts Gutes verheissend, und plötzlich beginnt es zu regnen, dass es eine wahre Freude ist (man möge hier bitte, bitte die Ambiguität des Satzes sehen). Zu allem Unglück habe ich das Gefühl, dass ich nicht nur auf dem Hinweg, nein, auch jetzt auf dem Rückweg ein Gefälle habe, das gegen mich arbeitet; man sieht, die ganze Natur, die moderne Physik nach Einstein, absolut alles widerstrebt sich gegen mir, obzwar ich nichts böses im Schilde führte, da scheint auch gar nichts von gnädigem Agapismus vorhanden gewesen zu sein, nein, eher Agapissmus ;)
Wuuüää.
Eine gute Dreiviertelstunde hat der ganze Spass gedauert, morgen geh ich wieder, und ich werde diese Zeit unterbieten. Zudem hoffe ich natürlich, dass es nicht regnen wird und wer weiss, vielleicht gibt’s morgen auch keine Erdbeben oder andere grässliche Dinge, die mir die Anfahrt erschweren könnten.
Ich hab mal gerechnet, es waren wohl ungefähr 10km und ich muss sagen, es geht schon. Ich habe wohl schon einen rechten Kopf (also ein sogenannter „Grend“) gemacht, als ich wieder zu Hause war, aber nach einer kalten Dusche war auch alles wieder besser.
Falls irgendjemand auch mal mitkommen will, soll sich melden unter www.täglichvonmirnachboniswilmitdemvelo.ch … haha, ich freu mich ;-)
Bis dann und falls du die Exaggerations nicht verstanden hast, dann hast du wohl in deinem Leben irgendwas Grundlegendes über Ironie nicht mitgekriegt, ^__^
Akira.
Wirkliches P.S.: Ich entschuldige mich bei allen, denen der „epische Drama-Stil“ nicht gefallen hat. Ich weiss auch nicht, mir hat er’s noch angetan. Aber das flaut auch wieder ab und schreib wieder schwierige Wörter, das hat alles seine Phasen.
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P.P.S.: So, manchmal ergibt es sich, dass man verdammtnochmals 4 Wochen Blogflaute hat, dann aber gleich mehrere hintereinander. Also; ich war heute wieder in dem Dorf-das-nicht-genannt-werden-darf. Heute mit einer sagenhaften Zeitverbesserung von 7min. Aber heute war auch das Wetter schön, die Steigung nicht so krass und ich habe diesen vermaledeiten (haha, was für ein Wort ;)) Föhrenweg auf Anhieb gefunden. Dafür bin ich dann noch einmal die XY_Strasse raufgerast, nur blöd, dass ich kurz vor dem Zenit, also oben, leer ging, und fast absteigen musste. Danach kam ich zum sogenannten Ried(…?)weg, von dem ich wusste, dass er wieder in meine Richtung führte. Also nochmals zurück, Föhrenweg, unten durch, mit vollem Garacho (gibt’s dieses Wort nicht? Word jedenfalls ist damit überfordert) wieder hoch und dann Ablenkung, einem sich im Hadron-Collider befindenden Teilchen gleich, nach rechts, Riedweg eingebaht, 600 Mio. Kollisionen, nein, falsch, keine einzige, und BAM! DURCHGESTARTET! Ich muss anmerken, dass man das schon gesehen haben muss, ansonsten kann man sich das schlecht vorstellen … war schon cool … bis auf das, was dann folgte: Aus irgendwelchen, unerfindlichen, oberunglücklichen Gründen landete ich auf einem Feldweg, einem Feldweg. Es. Ist. Unglaublich. Keine Ahnung wie, aber ich musste über „Stock und Stein“ à la Globi rattern und meinem Velo tat das wohl gar nichts zum Wohle. Bei jeder blöden Abzweigung musste ich teichoskopisch aufstehen, weil diese riesigen Maise so hoch waren, dass ich nichts sah und einmal beinahe unter die Räder, oder was auch immer, eines Traktors gekommen wäre.
Und weißt du, wann ich morgen gehe? Um halb 10 … morgens! Der Grund, weil mir der Coiffeur absolut keinen anderen Termin geben konnte, als Samstagmorgen zu gar bestialischer Zeit. Gut, wenn das so ist, geh ich gleich nachher, wenn alle (, die so gerne schlafen wie ich) noch schlafen, der Zugslinie entlang, jedenfalls mehr oder minder, nach Boniswil.
Bis dann :-)