Also, eine so grosse Odyssee wars heute nicht. Dennoch sind wir in aller (ich muss sagen relativen) Frühe (8.30 Ortszeit) respektive Späte (in Europa um 1:30 … AM!) mit dem Car und der Reisegruppe losgefahren.
(Eindrücke) Zu Beginn fuhren wir zum „Kaiserpalast“. Der Kaiserpalast tut seinem Namen zwar alle Ehre, jedoch tut der Kaiser dasselbe nicht wirklich: Er lässt sich an einer relativ beschränkten Anzahl Tage, nämlich 2, im Jahr, am 23. Dez und am 2. Jan, im Palast blicken und spielt ein bisschen Kaiser … das wars dann aber auch schon. Der Kaiser spielt in Japan eigentlich, soweit ichdas verstanden habe, nur noch eine relativ geringfügige respektive (respektive beziehungsweise) symbolische Rolle … spätestens seit dem 2. Weltkrieg, als er vom Gott zum Menschen degradiert wurde … oder besser: dazu gezwungen wurde. Leider konnte ich da keine weiteren Impressionen gewinnen, da wir nicht reinkonnten.
Dafür aber dann in den Meiji-Schrein. Meiji, kennen wir doch von irgendwoher … ahja, es gab eine ganze Zeitperiode von diesem Tenno und so weiter, genau, ja, genau dort waren wir. Gleich beim Eingang begegnet einem eine Wand, eine Wand aus Sake(Reiswein)Fässern. Also nicht Fässlein, wie wir das von Oktoberfest kennen, nein, richtige, einer vom Oktoberfest würde jetzt sagen, Männer-Fässer! Weiters begegnet man einem riesigen Torbigen, die jeweils den eigentlichen Eingang eines dieser Shintou-Schreinen fest“stellen“, im wahrsten Sinne des Wortes. Das Eindrückliche erwartet uns dann aber erst ganz innen und zwar ein recht mächtig grosser, im Wald nennt man es Lichtung, Platz, auf dem 2 dinosuariergrosse Bäume stehen. Um einer dieser Giganten ist eine Art Regal, auf dem die Leute kleine Täfelchen deponieren können, die man für 500en, gut 5CHF, kaufen kann. Darauf schreiben die Japaner dann ihre wünsche und wollen sie so den Shintou-Gottheiten darlegen (lassen). Für uns ist das ganze recht fremd, weil wenn ich da lese, dann sieht man halt Wünsche wie „lass mich in der Mathe–Rrüfung gut sein“ oder simpel nur ein Bild. Das ganze Shintou–business hat fast mehr von einem positiven Aberglauben, an den die Leute gerne glauben; er erfordert keine Opfer, man muss (fast) nichts tun und als Massstäbe bei der Glücksvorhersage gibt es Level „ein bisschen Glück“, „viel Glück“ und „sehr viel Glück“, also eine klassische Win/Win-Situation.
Des Weiteren, ich muss ein wenig speditiver erzählen, fuhren wir dann zu „Ropongi Hills„, der höchste Wolkenkratzer Tokios, super cool, in 10 Sekunden im 52 Stockwerk, dort gibst Souvenirs, eine Kunstausstellung; aber keine Aussicht. Scheisse, ich hab noch gar nicht erwähnt, dass es heute den ganzen Tag geschifft hat … man sah von dort, auch mit 8m hohen Windows, also Fenster, wir hatten quasi ein Grey Screen vor uns … :)
Nach einer kleiner Schifffahrt kam ein Kombini, ein kleiner Supermarket mit alles und wohl 25/8 in Sicht. Das war dann eigentlich wiedermal das Ereignis, das einem zum Misanthropen macht. Dreissig, wie ich sie gerne nenne „fucking tourists„, stürmen einen Laden, gross wie eine Herrentoilette am Flughafen und eine japanische, fast verängstigte Verkäuferin. Das klügste was die meisten dieser globalisierten McDonalds Leute dann im Sinn hatten, war eine auf der Welt ubiquitäre Cola zu kaufen und dazu den „Onigiri ohne Seetang“-Tisch räumten und als Gipfel dann an der Kasse entweder nichts oder deutsch bezahlen. „Fufzisch Yenn zurück, danke ne, un‚ tschüss!“ …
Menno, das geht einfach gegen meine Prinzipien; ich mein man geht in ein Land, das es wohl more au contraire zu Europa fast nicht zu finden gibt und lässt sich grösstenteils kein Millimeter auf die Kultur ein und versucht nicht wenigstens vom Status eben f-Tourist zum Tourist, oder gar ein Smart-Tourist zu gelangen. Niente – pardon, watashi wa perfect non plus être, aber ich geb mein Bestes, nein mein Allerbestes; und die Leute sind ja keine solchen, die mit einer Hirnwindung weniger auf vier Beinen gehen würden, nein, die merken das wirklich und schätzen dies. Und gerade bei den Nihon–jin, die ja sowieso so freundlich sind immer. Unvorstellbar welch bezauberndes Lächeln und gleichzeitig verblüffenden Gesichtsausdruck alle meine Verkäufer und Innen präsentiert haben, wenn ich nur ein arigatou gozaimasu zum besten bringe undmich verneige, oder? :-)
So, nach einem interessanten Mitagessen (Erdbeerbrot/Soyareisbällchen/Gemüsesaft, 23 Gemüse und 3 Früchte inkludierend etc) gehts dann auf eigene Faust weiter in Tokio. Ich fühle mich erstaunlich gut, auch mit 33 Mio. Menschen (inkl Agglomerationen) um mich herum. Durch die belebten Strassen gehen wir auf und ab und bewundern die Merkwürdigkeiten, die zur Schau gestellt werden. Essen in allen Farben und Variationen, Spielzeuge, Kleider, auf Flöten/Kämme/Schirme/etc spezialisierte Läden, die 3 Etagen nur das Produkt führen. Und kiloweise Maneki Neko (Bild) Mannometer (wiedermal dieses herrliche Wort), diese Stadt ist ein einziges Abenteuer. Jawohl, auch ein finanzielles. Wir haben fremde, frische Kekse gekauft, ein Pullidings für, Getränkte (Fünf zu Eins für Hide. Ich hab erst ein wirklich feines Getränk per random() herausgepickt ;)) bis zum abwinken.
Nachher, als wir wieder im Hotelzimmer waren, begann ich diesen Text zu schreiben, wurde aber nicht fertig, mist. Aber nein, doch nicht: Wir sind dann nämlich wieder mit der Ubahn (hey, ich kann inzwischen alleine ein Billet lösen, und fahren. Mach das mal bei diesen Automaten. Da ist der M&Ms-Spender (siehe) in der Schule nichts dagegen …) nach Ginza gefahren. Kurzum konnten wir und von der Gruppe trennen und fuhren wie die Paradiesvögel zurück nach Ueda. Inzwischen konnte ich nicht mehr stehen beziehungsweise gings immer besser, da meine Beine schon so tief im Bauch waren, dass es richtig stütze ;-) … aber was tut man in Ueda? Ja! Eines der drei Hard Rock Cafes befindet sich doch dort! Da schlägt des Gitarristen Herz höher, das Restaurant wird gestürmt und wir kaufen einen coolen Pullovern & ein T-shirt, zudem ein Cafe im Cafe. Lustige Leute und coole Musik waren dort sehr präsent.
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Ich bin ziemlich Müde, deshalb ein kurzes Resumée. (Ortszeit 23:38, bei euch ist erst halb 5)
Wenns eines gibt, was ich nach heute weiss, ist, dass die Japaner ein mir sympathisches Volk ist. Sie sind, ich wiederhole mich, immer so freundlich und höflich, versuchen einem zu helfen und sind anständig. Auch wenn wir Langnasen und manchmal wohl wie die letzten Pferde verhalten, sind sie nett … und, wie ich schon sagte, wenn man sie versucht anzupassen, Interesse zeigt, dann freuen sie sich auch, schliesslich ist es ihr Land wofür ich Vorlieben hege.
Zum nicht guten Unglück habe ich im Moment keine Möglichkeit, irgendwie Fotos raufzuladen; ist echt doof, da hier als Illustration natürlich einiges fast prädestiniert gewesen wäre. Sumimasen, entschuldige vielmals, mich wurmts auch.
Und ja, noch als Letztes: Ist es iO, so wie ich die Berichte halte? Sollten sie a) Kürzer oder Länger sein (kurzum: sind sie zu lang?) und b) soll ich mehr auf einzelne Erlebnisse eingehen oder einen, die jeweiligen Vorkommnisse gekürzt, mehr oder weniger chronologischen Tagesablauf (tendentiell sowie heute) machen? Wie siehts aus, ich bin schliesslich immer offen für Kritik :)
Soweit so gut,
sayounara, arigatou,
Akira.
ohayou gozaimasu,
ich kann nicht umhin dich zusehends zu beneiden… doch auch freut es mich, dass du diese wunderbare gelegenheit (ergriffen) hast =)
ich finde die momentane form der blog-einträge wunderbar, aber gegen mehr details hätte ich auch nichts einzuwenden.
oyasumi nasai,
Rune
Huch! Direkt gefragte Kritik? Dabei drücke ich mich immer so gut es geht vor jeglichen Meinungsäusserungen, hört mir ja doch niemand zu. :o
Schreib doch einfach so viel du willst und vor allem so viel dir deine kostbare Japanzeit überhaupt erlaubt – wie oft kommt man denn schon zu der Möglichkeit 6 Stunden in der Zukunft (Gegenwart + 6) zu leben? Nutze deine Zeit so kapitalistisch wie nur möglich, darf ich dir empfehlen ins Fussballwettgeschäft einzusteigen… soll ja sehr rendabel sein, wenn man die Ergebnisse schon zur Hand hat. ÄHH „Einewäg“, ich schweife ab.
Wo waren wir? Ah jah. Ich weiss ja nicht, wie es dir geht, aber um Texte zu schreiben von der Länge deiner Blogeinträge, bräuchte ich ein-zwei Notebook-Akkuladungen zu viel; keine Ahnung wie ich meine Erlebnisse zusammentragen sollte. Schreib einfach so viel du willst.
Zu b): Wieso nicht beides? Oder abwechselnd? Oder wie’s gerade passt? Ich persönlich geniesse all die fernost-asiatischen Eindrücke so oder so.
Um passend mit unglaublich simplen und in allen noch so ungebildeten Köpfen omnipräsenten japanischen Worten (verrückt, dass ich das Gefühl habe, dich auf den Sarkasmus hinzuweisen zu müssen)zu enden:
Arigatou gozaimasu, Akira-sensei, sayounara.
Ah ja.. wem ist aufgefallen, dass ich erneut sowohl der Kritik, als auch der eindeutigen Meinungsäusserung erfolgreich ausgewichen bin? Verrückt!
-Salvador
Guete Tag (10.30 h Ortszeit)
Deine Berichte sind lustig, wenn auch zeitweise etwas überzogen. Sind die „f. Tourists“ wirklich so schlimm? – Das mit den Keksen, Getränken und Finanzen habe ich nicht kapiert… manchmal etwas unklar ausgedrückt.
Ansonsten macht es Spass deinen Ausführungen zu folgen. Weiter so!
Warte gespannt, wie’s weitergeht.
Hier bei uns ist alles in grünen, resp. braunen Bereich, es will und will einfach nicht regnen. Die Böden sind total ausgetrocknet und es wäre schön, wenn Petrus uns einige mm Wasser schicken würde und dafür Euch verschont…
Wünsche weiter viel Spass und bis zum nächsten Mal
LG – Mom‘