Tag 3: Minuten Schwarzbild, dann Akihabara, alles.

Sumimasen, gomen nasai, ich hab wieder keine „viele“ Fotos, nur ein (gezwungenermasen) repräsentatives Handybild … ich muss schleunigst einen eCard-Reader auftreiben.
So. Nein, nicht schon wieder ein Tag vorbei, erst wieder ein Tag vorbei? Cool, dass die Zeit so langsam passiert. Es ist unglaublich, es ist nicht fassbar, es ist UNfassbar. Ich, unabhängigvon Raum und Zeit, weder noch kommt mir in den Weg, wander durch jene, Japan geniessend. „Genuss“ ist wirklich das Stichwort. Je mehr man geniesst, und ich meine nicht irgendwelche speziellen Ereignisse wie konkret eine Impression, nein, ich geniesse jede einzelne Sekunde und zieh sie mir rein und denke: „Ich bin in Japan. Ich bin wirklich in Japan!“.

Ich glaube ich beginne immer gleich: Heute in aller frühen Frühe, als die Kraniche noch am brüten waren, 6:30am local time, hiess es aufstehen. Mit unserem Car fahren wir dann nach Nikko, der Stadt der Sonne (ni) und des Lichts (ko) … bä, ironischerweise hat es geregnet. Aber wir, resilient gegenüber jeglichen Niederschlag aus der 3. Dimension, hielten Stand. Eben: In Nikko befindet sich eine riesige Tempelanlage, gross wie ganz Vatikan mit unzähligen Gebäudchen und -en, sowie Skulpturen und -ürchen. Das Ganze war diesmal buddhistisch und halt mehr aufs Jenseits bezogen. Auf das wir alle das Samsara verlassen mögen, betraten wir die ganze Chose mit viel Zuversicht.
Und ich muss sagen, ich war sehr beeindruckt. Es war sehr esoterisch und recht angenehm, noch besser als der Regen dann nachliess. Das Problem sind einfach die Touristen. Diese Priester etc müssen sich ja irgendwie „über Wasser halten“ und ihre Brötchen verdienen; und am Besten geht das eben halt mit uns. Aber Hilfe, ich will mich nicht zu lange auslassen, aber wenn wir da fast Allerheiligsten drinstehn, mitten in die Ästhetik ein Times New Roman Schild hängen muss (eben, es muss ja fast, weil die Leute so sind …) , auf dem steht, „No Recordings, no photographs“, und als Spitze des Eisbergs, ja des Mount Everest resp. Fuji, diese fucking Tourists trotzdem fotographieren und ihre Videos drehn, dann stellt es bei mir einfach irgendwie ab. Hallo? Wie ignorant, respektlos und inkompetent kann man denn sein? Ich glaube, das alles spricht für sich.
Aber schlussendlich glaube ich dass man solch eine Schönheit und solch eine Impression eigentlich gar nicht auf Bild bannen kann; es sind nur Ansatzversuche, die halt wirklich beim Ansatz bleiben.
Einen grossen Teil des Tages verbrachten wir halt mit der Carfahrt, weil wir ja fast 3h auf Nikko hatten. Ich hab da ein wenig geschlafen; ich tu das eben dann, wenns günstig ist … viele unserer Truppe geht ja schon um 10 ins Bett, wenn wir noch mit der Metro im Zeug rumcruisen … haha, die Zeit muss man sich als Sterblicher schon einteilen ;)

Wir waren ca. um 5 zurück … und wohin wollten wir? Wohin? Ja, wir sind in Tokio, in dem Tokio; also kommt man natürlich (und schon gar nicht als Infocömler) um das sagenumwobene, ultramoderne, addictüberladene und absolut pompös und lärmige AKIHABARA herum!! Das ist The Otakus Paradise World (Otaku = jap. Anime/PC/HauptsachekeinRealLife-Nerd), der Ort (resp Viertel von Tokio), wenn es um Videospiele, Anime, Filme, Manga,Cosplay und Electronic Devices geht.
Aber erst mal langsam: Wir waren auf eigene Faust beziehungsweise Fäuste unterwegs. Und hier kommt der springende Punkt. Wie kommt man, als fast-kein-Kanji-lesender und 4-Kilo-Leute-Dorf Personen mit der Metro, mit der Tokioter Metro, von A, nach B? Die Antwort:Ganz einfach. Japan, oder zumindest dessen Hauptstadt, hat wohl das beste Infrastruktursystem (Alpha hätte es gefallen) der Welt. Wir haben wirklich auch als Gaijin, unter Abertausenden von Japanern, die übrigens immer links auf der Rolltreppe stehen und rechts gehen, ebenso auf dem Trottoir, den Weg, also die Wege, weil wir umsteigen mussten, gefunden, konnten uns Tickets lösen, obwohl sich das ziemlich schwierig präsentierte, da alles auf Japanisch zum einen und zum anderen in zehn verschiedenen Versionen, für Pendler, Kartenuser und Normalos, vorhanden war, und fanden dann schlussendlich mit praktisch Null Verzögerung (es fährt alle 3-4min eine Bahn, egal in welche Richtung) den Ausgang Namens „Akihabara Electronic Town“. Wobei „Town“ wohl so untertrieben ist, wie wenn man von einem Sumoringer behauptet, er könne sein Marmeladenbrot nicht selber streichen.

Der Eintritt in die Atmosphäre der Otakustadt ist überwältigend. Einfach überall Lichter, Menschen und noch mehr Menschen. Die Läden halt nicht nur Erdgeschoss, oder vieleich Interdiscount XL mit zwei Stöcken, nein, hallo, in Tokio hat ein Laden vorneweg 7 Stockwerke! Man finde sich da mal zurecht … Aber wenn ich eines heute gelernt habe, dann ist das Folgendes: Japaner stehen auf gezeichnete Mädchen und es gibt alles.
Ich hab natürlich ein Geschäft nach dem anderen angesteuert, das ein wenig nach eines Japans Fanservicebegehrenden Herz höher schlagen lässt, doch drin waren meistens Games (und soweit bin ich ja nur untalentierter Gelegenheitsspieler) oder halt Hentai ins allen Formen und Grössen. (Hentai „Pornographsicher“ Anime und Mangakult). Ich war in einem Shop, der erste übrigens, der nicht schon im Erdgeschoss verwestlichte sexuelle Auslebungen japanischer Gehirnwindungen zum besten gab, und suchte auch ein wenig der Nase nach. Ich kenn bestenfalls eine oder zwei Serien (und es muss mir gar keiner kommen, er hätte mehr erkannt, die Auswahl war einfach zu gross) und tu halt ein bisschen drauflos und steige dann in die weiteren Etagen. Aber siehe da, 4 von 7 Etagen voll mit Männern und eben solchen „Kram“. Haha, find ich wirklich recht interessant. Ich habauch hingeschaut, aber ich komm mir als Ausländer da ein wenig fehl am Platz vor, neben den hunderten von Einheimischen, die da in Doujins rumwühlen, jawohl wühlen :-)
Dazu weitere Auskunft nur in mündlicher Fassung ab nach den Ferien erhältlich ;)

Nach dem EssenNach dem Essen

Essen hoch zwei

Schon zurück, geht man mal so richtig japanisch essen. In einem Restaurant, wir sitzen am Boden, wird serviert. Der Reihe nach: Miso-Suppe (mit Tofuwürfelchen, die nach nichts schmecken und sich nach allem anfühlen), Gyoza (japanische Ravioli, recht humanes Essen), japanische Pizza (ok, noch humaner, das Restaurant hat extra ein fucking Tourists Menu erstellt mit Pizza, dass ich nicht lache), Chickenwings (dito), roher Fisch (roher Fisch schmeckt wie kalter gebratener Fisch. Dieses „wä, i esse ke rohe fesch!“ kann man sich kreuzweise am Hintern abstreichen, denn es schmeckt wirklich genau nach Fisch, oder Meer, oder wie auch immer; dieses Teil ist man mit dem Kopf, nicht mit dem Gaumen. Ebenfalls gabs dazu noch Muscheln und Tintenfisch. Tintenfisch ist wie irgendwie zähes Fleisch. Schmeckt nach Fisch/Meer aber hat eine andere Konsistenz.), Spaghetti mit Salat (und zwar gemischt. Warmer Salat, komisch, aber eatable (was schon nicht, oder?)) und Dessert (Mango Eis) … alles hintereinander, dazu Reis, Salat und Gemüse als Beilagen und heisse Sake, Koka Kola und Wasser. Der Tische (siehe Bild, yeah), sah aus, als ob eine Orgie des frühen, dafür dunklen Mittelalters stattgefunden hätte. Unsere Lieblinbgsgäste haben übrigens tatsächlich ihre Messer und Gabeln mitgebracht, Bier getrunken und fast alles stehen lassen … aber was haben wir erweartet? :)

Danach sind wir eigentlich gleich zum Hotel zurück und ich schreibe jetzt. Morgen müssen wir wieder (Goolge, „Synonym „früh“ … damn, dann halt) beim ersten Hahnenschrei (haha) raus, weil wir dann ja richtung Fuji Berg fahren und diesen auch bestaunen werden, wenn das Wetter mitspielen tut.

__________

Ich hab heute ein recht guten Eindruck von gleich drei Dingen gewonnen: Der Religion, der Jugend und Transportsystem. Alles wird wohl noch weiter mit mir ziehen, da die Religion (sicher mal der Shintou) ja ubiquitär (als Synonym für omnipräsent, wir wollen die Wörter ja nicht überexzessiv entwerten) vorhanden ist, die Jugend ja sowieso und der Infrastruktur auch: Wir sind noch nichtmal Shinkansen gefahren und ich bin schon begeistert.
Uns geht es soweit prächtig, wir nehmen das Leben vorneweg, und wir haben +>2 weitere „finanzielle Ausgaben“ :)

Aus dem Land der im Moment untergehenden Sonne:
ja matta, bis dann,

arigatou gozaimasu,

Akira.

P.S: Ich glaub, die Titel hat noch kein Mensch gecheckt :D

4 Gedanken zu „Tag 3: Minuten Schwarzbild, dann Akihabara, alles.

  1. Mom'

    Ohayo gozaimasu und konnichi wa

    Akira, o-genki desu ka? Ich nehme an ein bisschen müde schon… (chikusho!, nur nicht zugeben…) nach so einem erlebnisreichen Tag!!

    Ich ben am umenöschele ond echli TV luege, genki desu.

    Also wünsche dir und deinem otosan(oyaji?) einen spannenden Tag beim Fuji und sage mata ne.

    P.S.
    Ki o tsukete!!

  2. Rune

    Huh, so kriegt man hier neben dem eloquenten Blog auch noch einen verschlüsselt scheinenden Kaudawelsch präsentiert, wenn auch nicht in selbigem Ausmaße :>

    Es freut mich, dass dir der Ausflug in jenem Land eine solche Freude bereitet. Heute war es wohl so etwas ähnliches wie das Bild, das man von Japan gewinnen könnte, wenn man nur eine kleine Menge der Produkte beachtet…

    Mata ashita,
    Rune

    Pseudo-PS: Ist ja schon amüsant, dass du den Schreibfehler der hundertsten Zehnerpotenz auch falsch schreibst =)

  3. Pingback: Tag 4: 9:1 für Onsen « AkiraBlog

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