Tag 9: 41, kurz vor der Vollendung

Ja, der letzte Ganztag ist angebrochen worden und jetzt ist er auch schon vorüber.
Ich möchte mich heute wieder ein wenig kürzer fassen, wir haben morgen immerhin um 5 aufzustehen, dann Carfahrt zum Flughafen, und schliesslich die lustigen 12h Flug vor uns … achja, und Montags geht die Schule wieder weiter; na was solls, wir sind immernoch 11tausend Kilometer von jeglichem Vokabellernmaterial (ich denke da an ein ganz bestimmtes ;D), Unterricht oder was auch immer, der Switzerland Approach (also nicht SwissApproach!) folgt erst morgen.


Ein weiteres kleines Highlight heute, eines von den Sozialen, war wiedermal genial dahergekommen. Wir besichtigen zum zweitletzten Mal wieder ein Tempel in Kyoto, ein ganz grosser diesmal,wo natürlich wieder verdammt viele Schulklassen aufgekreuzt waren. Ich weiss gar nicht, ich glaub ich hab das noch gar nicht erwähnt, bei vielen der grösseren Sehenswürdigkeiten waren immer haufenweise Schulklassen umher, von überall her und natürlich praktisch ohne Ausnahme uniform in Uniform.

Kiyomizu Tempel

Kiyomizu Tempel, einer der Schönen, mit einer heiligen Quelle.

Die Kinder immer mit gelben Kappen als solche, hier eine Gruppe zu ca. zehnt, unterwegs um diesen Tempel zu begutachten. Ich komm dann also mal die Vortreppe herunter, wollte schon gehen und da herrscht ein riesen Gerangel, ich komm nicht durch. Der Teacher meint zu den Kindern (die etwa im Altersintervall 10-12 angesiedelt waren, schätze ich), sie sollen auf die Seite gehen. Aber natürlich ist dieser grosse, in orange Jacke gehüllte Gaijin zu interessant, um jetzt einfach zu gehen. Mit offenen Mündern und viel zu offensichtlich gaffen sie zu mir her … und bessern tut das auch nicht, als ich, schon fast daran gewöhnt, ein konnichiwa von mir gab. „Aaah, uuuuh, herrau, harrau, aaah, yeeee, hau a yu? aaaah, uuuh, konnichiwa„. Fröhliches gebrabbel, von mir ebenfalls. Ich bete dann ein paar approximativ richtige Sätzlein runter, worauf sie dann halt meinen, ich könne alles, liquide Sprachbeherrschung. Ich sag dann auf english zum Teacher (der übrigens eine Frau war, und, wie sie aussah, hätte sie fast zu den Kindern gehört haben hätte können (gehört haben hätte können?), sie sah wirklich jung aus.), nachdem ich mich natürlich auf Japanisch vorgestellt hatte (mehr schlecht als recht, aber verständlich), dass ich hier die Kultur, Land und Leute mag und gerne hier in den Ferien war. Dafür erntete ich, ich war völlig perplex, Applaus bei dem Grüppchen, als sie es dann übersetzt hatte. Ich fragte dann, ob ich ein Foto machen dürfe … „Foto“, das verstehen sie, und jawohl, das wollen sie. Es wirkte, als ob sie sich selber nur mit Schwermut hatten zurückhalten können, denn im selben Augenblick hatte ich 3 weitere Kameras vor der Nase … respektive die Lehrerin, die von _uns_ ein Foto machen wollten. Aber die Kids wollten den Schweizer, der aussieht wie 50 … ähh, hrm, natürlich auch auf einem Bild mit ihnen haben … cool, jetzt hab ich ein sehr schönes Foto, mit 10 japanischen Kids, wir alle, glücklich … wie Kinder halt. Ein weiteres Highlight war am passé werden, und so verabschiedete ich mich.

Weiter gings durch ein Souvenir-Department … hallo? Wenn ich ein Souvenir möchte, und das ist meine Ansicht, dann kaufe ich doch was, was alle Japaner kaufen, was „Normales“, Alltägliches, ein japanischer Kugelschreiber zum Beispiel, aber keine vorgefertigten Tshirts, auf dem extra geachtet wird, dass das und das, vor allem Klischees (Samurai, Ninjas, I <3 Japan/Tokio/Kyoto etc), drauf ist, Hauptsache europa– und touristengerecht verpackt, serviert, auf dem Silbertablett, teuer, Billigware und am besten noch Made in China :-)
Nach diesem Abstecher waren wir noch individuell in Kyoto unterwegs und schauten uns dies und das an; wieder ist das halt schwer zu beschreiben, da es mehr „Vor Ort Impressionen“ sind, die man nicht gut schildern kann. Wasaber gesagt werden kann ist, dass Kyoto eine sehr schöne, wenn auch eine recht befahrene, Stadt ist, da sie noch sehr vieles „Altes“ hat, traditionelle Bauweise, aber auch vieles Neues, beispielsweise der Bahnhof von Kyoto, wohl das endcoolste moderne Bauwerkt, das ich je gesehen habe. Nach noch dies und dem, gings dann nochmals in ein richtiges Restaurant, wie am 3.Tag (http://akirablog.ch/japan/tag3/), sehr ähnlich, nicht ganz, es gab noch neu: Fritierte Tofuwürfel, undefind korean meal, irgendein Gratin, Tempurashrimps und ein bisschen variiertes Dessert. Alles mit Soya, the never ending story, es gibt nichts hier, das nicht Soya dran hat; ja, ich spiel aufs Dessert an: Soyamehl. Danke :D

__________

Ich weiss noch nicht, wies nach dem Flug aussieht, ob ich dann noch in der Lage bin, einen Post zu machen (beziehungsweise noch zu überhaupt etwas in der Lage bin ;)), aber ich werde schauen. Sicher am Sonntag.
Wir sind uns im Klaren, dass Japan vorbei ist. Wir machen nichts mehr, ausser schlafen und fahren. Aber trotzdem geniesse ich einfach noch, auch wenn das Land jetzt eigentlich eben fertig ist, das Gefühl „Ich bin in Japan … immer noch :D“. Möge es mich erquicken, auf der Passion des Nachhauseweges.
Soweit so gut, es werden dann noch Fotos und sicher etwa ein Resumee kommen, ich hab ja eine recht chaotische Mixtur aus Anekdoten und Kultur gemacht, ich möchte das noch ein wenig ordnen, jawohl.

Ich bin ich Japan … immernoch,

arigatô,

Akira.

3 Gedanken zu „Tag 9: 41, kurz vor der Vollendung

  1. Rune

    So geht es vorbei… und so kommt es näher.
    Man gewinnt den Eindruck, dass du langsam Routine bekommst. So sei dir gesagt, dass man aufhören solle, wenn es man schönsten ist.
    Bis morgen,
    oyasumi (oder guten morgen?),
    Rune

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>