Inzwischen haben auch klein-Akira die Reiseunterlagen erreicht, Nervositäten machen sich breit, Metakinder werden geboren und so weiter – meine 3 Monate in Liverpool rücken näher. Sprachen lernen, Spass leben, Kulturen kosten, irgendwo in der Mitte dieses Venn-Diagramms liegt das Go in Liverpool, Weiteres herzlich erwünscht.
Erste Frage, gemäss §1 in den AGBs [AkirablogGeschäftsBedingungen, Anm.(/Ann.?) d. Verf.], die man sich zu stellen hat, beläuft sich auf die Ableitung von Liverpool vor einem toponomas-tischen Hintergrund. Liver, die Leber (alias „die größte Drüse des Körpers bei Wirbeltieren“ – Wikipedia) und Pool, ein Swimmingpool. Ziemlich grotesk. Leider funktioniert das nicht mal, wenn wir die bizarren Riten der nordenglischen Koboldgrizzlybären in Betracht ziehen, welche noch zu Zeiten Konfuzius‘ okkulte Labungen und Weidungen im Rahmen von actual and literal Liverpools vollführten. Nein. Vielleicht kommts von Liuerpul (Bächlein oder Teichlein, vor al-lem dreckiges Wasser beherbergend), vielleicht (und viel besser) von Elverpool, einem vorneu-englischen (weichend hier einer genauen Bestimmung von welchem Vorneuenglisch *duck and cover*) Derivat von EEL, also Aal. Weil es so viele Aale (Älchen?) in der Meeresbucht gehabt haben soll. Auch wenn die Lebern toll gewesen wären, Myriaden von mehr oder weniger le-bendigen (Zombie)-Aalen, welche sich windend in den Buchten von Merseyside tummeln … grossartig!
Nächstes Traktandum heute vor dem „fröhlichen Beisammensein“: Anrufen. Grundsätzlich nimmt jeder Austauschschüler mit den Gasteltern mal Kontakt auf. Mühsamerweise gab die Agentur keine E-Mail-Adresse von meiner Gastmutter JC raus – der Griff zum Telefon ist un-ausweichlich. Eine Homenummer ist angegeben – okay – kein Problem. Man wird das fragen, man antwortet dies, hin und her, und los. „Hello“ – (wieso nicht mit Namen melden?) – „Hello, I’m Stefan, I’m your new exchange student for the next few weeks. Is this JC?“ – „No. She do-esn’t live here anymore.“ (WAS?!) – „Wh-… Excuse me?“. Anyways, Madame wohnt nicht mehr da. Es kommt besser: Ihre angegebene, mobile Nummer ist nicht ans Netz angeschlossen (wasauchimmer?). Ist das ein Spiel? Alles erfunden? Letzte Chance, die Sprachschule vor Ort, die dies Drama organisierte. Nein, das darf nicht wahr sein, „well, we have nothing to do with student exchanges, we’re a local coffee shop. Sorry.“. Ende Banane. Es. Ist. Unglaublich. Wie gut das alles schon beginnt, (lacht), drei Nummern, drei Nieten, drei Metakin- … lassen wir das, shit happens, irgendwann wird klein-Akira schon richtig verbunden werden. Naja, ich halt dich auf dem Laufenden. Bis dann,
ahem, see you,
Akira.
Nachtrag: Inzwischen habe ich die neue Nummer von JC erhalten. Jeglich Vorurteil hinfortge-blasen, L’pool verspricht grossartig zu werden – wobei ich die Hälfte der Löblichkeiten ihrer-seits nicht folgen konnte, so vertrackt der accent. Hooray! Man freut sich :)