Die Händewaschkonfliktskonstellation

Ja, es gibt einen Konflikt; vielleicht gar ein Problem, und zwar an unserer Schule. Sie trägt die Doppel-Null. (lies das kurz, ist von Belang, was 00 ist ;)) Ja, genau.
Aber erstmal eine kleine Visualisierung der Fragestellung:

NKSA-WC Grundriss

So, man sieht also, auf einem wunderbaren MS-Paint-Konstrukt den Grundriss der Herrentoilette. Ja, mit allen Accessoires, tupfgenau mit der Realität übereinstimmend. Und nun die eigentliche Knacknuss: Die Bakteria. Ja. Da wir ja in der ganz, ganz schlimmen Zeit der achso pathogenen Schweinegrippe leben, an der ja schon ca. 1200 Menschen gestorben sind, was ja, meine gute Güte, fast ¼ Prozent der Toten einer jährlichen saisonalen Grippe ausmacht. („[…] resulting in the deaths of hundreds of thousands annually […]“ – en.wikipedia.org) … ja, eben, schlimm sowas. Und wir sollten ja nun nur noch in den Ellenbogen husten und niesen, genauso wie keine Hände mehr schütteln und 50 (ja, menno, eine ganze halbe Zenturie) Gas- … ich mein Schutzmasken daheim an Lager haben und horten. Wie cool! Aber eben, wie unser lieber Biolehrer ja so wunderbar und visuell meinte, dass wir ja nicht den ganzen Rotz (sic!) an der Türfallen abstreichen sollten, gibt s halt vor Allem auf der Toilette einen mittleren Kollaps der mikroskopischen Bakterienwelt, die sich an meinen Fingern tummelt. Haha. Aber eben.
In meinem Beispiel setzen wir repräsentativ 100 Bakterien auf meine Hand. Manchmal gehen sie Flöten, manchmal verlagere ich sie auf andere Objektträger. So. Ich komme also ins WC, und was mache ich als allererstes? Ja, ich öffne diese vor Keimen fast triefende, eklige und klebrige, von mickrigen Viechern wimmelnde Türfalle, denn alle die die Latrine betreten streifen von ihren nicht allzu sesshaften Schar Mikroorganismen sagen wir 40 an der Türe ab. Ich greife nach der Falle, immer näher, BAM, die Kontamination!, die Krankheitserreger springen auf meine Hand, 50, 60, 70, einfach viele, ein totaler Rummelplatz auf meiner Handfläche. Grundsätzlich kann mir das ja wurst sein, da ich ja irgendwann danach die Hände waschen werde. So, ich gehe auf das WC  und fasse natürlich erneut eine Klinke an. Mal überlegen, logischerweise sollte sie nicht kiloweise Bakterien beherbergen, sagen wir 20, 30, dann haben wir schon 0.00000000000019kg von diesem Getier („Mass of one bacterium: 9.5 × 10-13 g“ – Evolution, Microbial Life, and the Biosphere.) auf meinem Griffel. (Man rechnet ja ausschliesslich in SI-Einheiten ;)) …
Weiters im Text, man ist mit dem Geschäft fertig, ich habe keine grosse Zunahme an Biomasse auf meiner Manus, da ich, wenn du’s genau wissen willst, nicht über die Hand … ähm … körperausscheide. Aber man verlässt das Kabinchen wieder und hat nun die Fracht von recht vielen anderen, die die Türfalle schon betatscht haben an den Fingern, sagen, wir sind bei fast 300. Jetzt kommt dann bald der Clou. Ich gehe zum Brünneli und wasche mir die Hände, übrig Bleiben vielleicht noch ein Duzend Mitesser, aber die stören nicht weiter, alle kriegt man nie kaputt. (… oder zumindest weg …). Joa, jetzt kommt Michael A. Jacksons Idee ins Spiel, die dann aber gleich widerlegen werde. Sie hat sich entwickelt, als wir wiedermal, dadaistisch, im 00 stehen und auf jemanden warten, der uns die Tür öffnet respektive machen die Tür selber, allerdings mit einem Wegwerftüchlein des Spenders auf. Wie dümmlich ja; aber dann kam Jackson’s Idee, dass ja eigentlich alle (bis auf ein paar eklige „Söihönd“) die Hände gewaschen haben und darum die Innenseite der Türe sauber sein sollte und man den Raum ohne weitere Zunahme der Tierchen überstehen könnte …

Wo liegt der Fehler? Genau! Du hast’s erkannt! Der Platz an dem sich die Myriaden, die zillions der Prokaryoten aufhalten ist nämlich … !!! AM WASSERHAHN! Mist! Ja, weil die Leute kommen mit ihren 200 hin, lassen die Pipe anspringen, stellen dabei aber ein Depot von 100 Individuen dem Griff des Hahns zur Verfügung und dessen Macht wächst ins Infinite. Es. Ist. Unglaublich. Tatsächlich. Und wenn man fertig die Hände vermeintlich gesäubert hat, zieht man sich 80% wieder vom Griff und dann die restlichen 20%, um wieder auf unsere 200 kleinen Kerlchen zu kommen, holt man sich schön wieder bei der Türe ab, nämlich von denen, die sich erstens im Urinal (Pissoir) über die Hände gemacht haben und dann ohne hygienische Vorschriften das WC verlassen haben … Wenn nicht noch mehr; shit happens, dumm gelaufen …

Wenn schon auf dem Schweinegrippetripp, dann halt mit einem Tüchlein das Wasser abstellen, haha. Jaja, ich selber muss sagen, ich habe keine Angst vor dieser h1n1, sollte sie mich auch holen; aber ich muss sagen, eingestehen, dass ich überdurchschnittlich oft die Hände wasche, einfach so, auch schon vor der Pandemie, … ich fühl mich irgendwie komisch mit „dreckigen“ Händen; wohl ein Tick … aber wer hat das nicht?

Adémersi.

7 Gedanken zu „Die Händewaschkonfliktskonstellation

  1. Michael Jordan

    Ja lieber Sensei, dieser mysteriöse Raum Nummer 00. Das Problem mit der Bakterienzahl hängt ja primär auch von den Putzfähigkeiten unseres humorvollen Facility Managers ab. Doch da wir ihm alle unser Leben anvertrauen würden, schliessen wir ihn als Ursache aus.
    Gehen wir über zur komplizierten Händewasch-Technik. Denn einfaches Händewaschen war gestern, heute scheint dieser Prozess mindestens 5 Minuten unserer wertvollen Zeit zu verschlingen, bis wir auch den hinterletzten Quadratmillimeter (die SI-Einheiten spare ich mir an dieser Stelle =)) reichlich mit Seife eingedeckt haben. Da unsere Zeit wie erwähnt kostbar ist, kürze auch ich gerne ab. Somit lässt sich der Bakterienüberschuss auch mit Nachlässigkeit beim Händewaschen erklären. Ausserdem wollen wir hier ja niemandem unterstellen, er wasche sich nach seinem Geschäft die Hände nicht, so etwas macht man höchstens bei sich im „dom“ (Insider^^). Am Schluss holt sie uns trotzdem ein, diese „Swineflu“, aber dann werden wir wenigstens mit einer Woche schulfrei belohnt :D.
    Ein schönes Wochenende
    Michael Jordan

  2. Akira Artikelautor

    Unserem Facility Manager so etwas zu unterstellen wäre ja schon sehr dreist; niemand putzt besser unser Environment als er. Das will ich mal festgehalten haben!
    Und ja, und wie … unsere Zeit kostbar ist. Eigentlich sollten wir gar nicht mehr Hände waschen, nein besser, gar nicht mehr aufs Klo gehen, dann würden wir jeden Tag Minuten von kostbarer Zeit und auch Wasser sparen. Das wäre ja ein Fortschritt und würde die Menschheit vor dem Untergang bewahren … warscheinlich … ?
    Ebenfalls schönes Weekend und danke
    Akira

  3. Lewis

    Etwas so alltägliches im typischen Akira-Style dargestellt: Wirklich schön. Denn Schweinegrippe hin oder her: Wenn man es sich so bildlich darstellt, was im Klo alles lebt (und auch auf uns, offensichtlich), na ja, unschöne Vorstellung. Man erinnere sich nur mal an ein vergangenes Bio-Experiment mit flachen Glasschalen, gelbem Pudding und Proben aus diesem stillen Örtchen…
    Meinen Beobachtungen zufolge wäscht sich allerdings fast jedes mänliche Wesen die Hände. ICh denke deshalb nicht das die konamination so schlimm ist. Offentliche WC’s sind da viel schlimmer. Da würde ich die Mirkozoos auf jeden Fall mit dem Wegweftüchlein anfassen.

  4. Ayoka

    Komban wa.
    Ich bins nochmal (Du wolltest ja Kommentare… selbst eingebrockt)
    Interessanter Eintrag. Ich frage mich immer wieder, wie du so etwas schreiben kannst. Dein Stil ist einfach einzigartig… Keine Ahnung, was ich sonst noch schreiben könnte… hm… mir fehlen die vielen Klammern.

    Dewa mata
    Ayo

  5. Akira Artikelautor

    Die Welt ist ein Ort, wo man es nicht immer allen recht machen kann … tja, so kann ich leider nicht jedesmal eine Klammerorgie feiern und auch nicht immer eine Müllhalde von DFFs liefern; wir brauchen Abwechslung!
    Aber natürlich danke vielmals für das grosse Lob, liebe Leute, wirklich :-)

    Und ja, Bakterien sind omnipräsent, immer, wirklich auf und in dir, um und über dir. Das ist ja das erschreckende. Das einzige, was einem tröstet ist, dass sie halt ziemlich klein sind; zumindest kleiner als ich …
    Stell dir mal den Mikrozoo (cooles Wort, danke Lewis) auf einer öffentlichen Toilette in einer Bar vor … „do cherts mi jo fasch“ ;)

  6. Rune

    Man stelle sich vor, auf und vor allem in uns wimmele es nicht von Bakterien. Dann fehlten eine Menge Arbeitsschritte.
    Somit sei man froh darüber, dass es sie gibt und appelliere an jeden, mit dem man darauf zu sprechen kommt, er möge nach Möglichkeit den Wasserhahn (des Waschbeckens, wie wir es nennen, nicht Brünneli – das nur nebenbei) reinigen – sei es mit einer Hand voll Wasser oder einem „Wegwerftüchlein“

    Weiters erfreue man sich an dieser ausgereiften Schreibkunst des Akira, welche einem immer wieder Freuden des Geistes beschert.
    So bleibt nur noch anzufügen, dass auch wechselnde Facetten der Einträge ihr positives haben, immer Gleichbleibendes langweilte.

    In diesem Sinne,
    Rune

  7. Salvador

    Wieso schreibst du über ein Phänomen, welches mir tatsächlich jedes mal wieder durch den Kopf geht, wenn ich was von Antischweinegrippoziösen Handreindigungen höre? Wie genial ist denn die realitätsgetreue Nachbildung der Herrentoilette? Wieso besteht in der Schule noch keine Mundschutzpflicht? Aus welchem Grund besitze ich noch keine lebensnotwendigen Atemschutzvorrichtungen? Seit wann ist der wohl klügste Abort der Schweiz ein Doppelnullagent? Warum bin ich kein Doppelnullagent? Setzt sich das ganze Inventar der NKSA aus Doppelnullagenten zusammen? Ist demnach auch Frau S.B. Codename Batzeli eine Doppelnullagentin? Wird Michael A. Jackson an der Schweinegrippe sterben? Wann? Wird er leiden? Darf ich ihn auch während der Krankheit noch peinigen? Und wer zum Geier ist Ayoka?

    -Salvador

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