Zurzeit herrschen ja wieder mal die Ferien vor, da draussen, in der Welt der Schüler, Studenten, der kalten und lernsamen. Für alle diejenigen die nächste Woche nicht allzu sehr (oder vielleicht noch mehr?) vergammeln wollen, sich ein wenig von Schlimmerem ablenken wollen oder, das soll es ja auch geben, einfach bastelbegeistert sind, habe ich hier ein tolles Bastelrezeptdingsbums.
Es ist relativ selbsterklärend.
Man braucht dazu:
Die Stochastiker haben nun schon begonnen zu rechnen, wie man nun Gegenstände der Menge x=2 auf wieviele Arten verbinden kann. Probier erst ein bisschen aus … wenn du nicht auf die Lösung kommst, dann kannst du das nächste Bild konsultieren.

Wenn man nun ein bisschen Kombinatorik angewandt hat, dann weiss man, wie ich auf das vorliegende Resultat gekommen bin. Wenn du findest, dass das eine deiner leichtesten Übungen war, Dr. Watson, geh weiter zum nächsten Schritt. (Den Orangensaft hab ich übrigens verwertet)

Des Weiteren einen tausend Kilometer langen Faden und Streich- alias Zündhölzer. (Ja, ich hab von nun an im Garten hantiert!)

Nun kommt der schwerste Teil. Wie man sieht hatte ich einen gar widerspänstigen Faden erwischt und ihn dann auch gleich verloren. Das Aufliren wie man im Schweizerdeutschen so schön sagt muss man möglichst gleichmässig angehen. Die untersten 5mm etwa vom Stöckchen kann man abbrechen.

Jetzt rammt man den unteren Teil in den Orangenboden (achtung, nicht, und ich betone, NICHT, die falsche Seite des Streichholzes nehmen. Ich erinnere mich - der arme Onkel Thommen in den 70er einmal. Grausam ...)

Nun muss man vorsichtig ein bisschen Öl in die Orange giessen. Ich habe Sonnenblumenöl von der Migros (M-Classic) genommen. Man sollte es auf einer Unterlage oder eben draussen machen, weil Öl kann eine riesen Sauerei (*hust*) geben. Die Oberfläche sollte gerade bis unter den Kopf des Streichholz kommen.

Das Finale: Nun kann man das Ganze mal anzünden. Es brennt und brennt und brennt unglaublich lange. Im Süden der Orangenhälfte sieht man aber schon den Anflug einer Sauerei.
So, es ist vollbracht! Dies hier ist mein zweiter Anlauf … jawohl, es gibt ja meistens auch gleich zwei Orangenhälften und so … nuja. Mit einer Avocado hab ich es auch noch versucht, ging aber denkbar schlecht, weil man das Streichholz nirgendwo reinstecken kann. Für die Funktion braucht es also nicht wirklich eine Orange, es ist einfach a) stylisch und b) praktisch. Zur Verbrennung trägt sie nichts bei und ganz fein duften nach Orange … nein, selbst das tuts nicht. Aber ich hab die beiden dann draussen aufgestellt und zusammen mit einem ziemlichen Ölfleck auf der Terrasse gabs auch noch Warm und einen ästhetischen Blick in den Garten. Gebrannt hat es etwa 4,5h am Stück, auch bei Wind, ist also stärker als dieser und man kann es ohne weiteres einfach nachfüllen. Es ist einfach supertoll! :)
Hahaa, und ich dachte du füllst das ganze mit Wachs, DAS wär doch noch supertoller!
Vielleicht ein Experiment für nächste Woche…
Aufliren, im Süden, tausend Kilometer, hahahaha, ein Experiment, das selbst der dümmste Physiker durchführen kann, sofern er dann nicht schon vorher das ganze Öl verschüttet hat und den Rest vergessen hat.
Nein, nein, nein, nein, du hast den Gag nicht verstanden, ivs, es geht ja darum, dass es eben NICHT Wachs ist, sondern etwas anderes. Öl ist günstiger, flüssiger, Sauereigefährlicher und überhaupt eben mal kein Wachs.
Und ja, das aufliren kommt vermutlich von λύρα, lyra, griechisch, was einfach die Lyra wie man sie heute kennt, darstellt. Das war so ein mit Saiten funktionierendes Instrument und so weiter, von daher das mit der Schnur auflyren.
Bei diesem Text weiß ich gar nicht mehr, was ich dazu schreiben soll. Ist das jetzt ernst gemeint?
Es ist ein Spass, das Ernstnehmen liegt in jedes eigenen Ermessen und Empfindung. ~ϑ
Konnte nie basteln, aber danke fürs „Bastelrezept“, ich glaub das krieg ich hin…
Damit werd ich eines Tages jemanden ganz doll beeindrucken.
hejo,
man kann auch einfach das weisse mittelstück der orange als docht benutzen.
dafür kann man die orange vorsichtig aushöhlen. der docht braucht eine weile, bis er richtig angezündet ist und ein gutes langes feuerzeug sollte man dafür schon benutzen… ist der naturdocht aber erstmal an, kann man ihn problemlos aus und wieder anzünden, wie ein echten docht.
der faden und das streichholz sind also nicht nötig.
gruß